Zug – Es startete vor zehn Jahren in Schwyz und Zürich als neues Format. Dass es sich so schnell zu einem einzigartigen, national bekannten Kulturspektakel entwickeln würde, hätte damals vermutlich noch niemand gedacht. Doch genau das hat das Liedermacherfestival «Liederlich» geschafft.

Treibende Idee des Gründers und Anlassmoderators Reto Zeller war vorderhand, die Schweizer Liedermacherei zu fördern und ihr eine illustre Darbietungsplattform bereitzustellen. Mit über 100 Durchführungen auf diversen Schweizer Bühnen mit über 10000 Besucherinnen und Besuchern hat sich das kleine, aber feine Festival auf seinem Gebiet Rang und Namen erarbeitet.

Liedermacherei hat eine reiche Tradition

Bereits fünfmal war Liederlich auch in Zug zu Gast. Nun liegt in der Galvanik die sechste hiesige Ausgabe an, auch sie steht im Zeichen des zehnjährigen Jubiläums. Dieses nutzt Liederlich-«Vater» Reto Zeller, um sich und natürlich auch dem Publikum ein besonderes Geschenk zu machen: Er hat seine Lieblingskünstlerinnen und -künstler der vergangenen Dekade eingeladen und verspricht damit einen Abend mit Gesang und Musikkabarett auf höchsten Niveau.

«Die Liedermacherei ist in der Schweiz ein Genre mit reicher Tradition», sagt Reto Zeller. «Darum hätte sie eine grosse Bühne verdient, doch fristet sie in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit noch immer ein Nischendasein.» Dem will Zeller mit Liederlich entgegenwirken. Hier schaffen es die Künstlerinnen und Künstler immer wieder, das von sämtlichen Generationen vertretene Publikum sowohl musikalisch wie inhaltlich zu begeistern und einen Gegenakzent zur Schnelllebigkeit der heutigen Zeit zu setzen. Liedermacherei sei langsamer, tiefgründig, komplexer, bringe die Dinge auf den Punkt und emotionalisiere.

Reto Zellers Lieblingskünstlerinnen und -künstler der vergangenen zehn Jahre, die er mit nach Zug bringt, sind namhafte Grössen der Kleinkunstszene: Die virtuose Klavierkabarettistin Tina Häussermann schmettert wuchtige Lieder voller Energie. Und das Kabarett-Duo Pasta del Amore lässt irre komische Figuren auftreten. Dritter im Bunde ist Fabian Lau, der laut Veranstalter musikalischste Satiriker Deutschlands. Sein letzter Auftritt in Zug habe für ihn weitreichende persönliche Konsequenzen in seinem Privatleben gehabt, weiss der Veranstalter. Was genau, wird Lau berichten. Wie immer wird auch Gastgeber Reto Zeller es nicht bei der reinen Moderation belassen, sondern ist aktiver Teil des Abends. (Andreas Faessler)

Das Liederlich-Festival 2021 in Zug findet statt am Samstag, 13. November, um 20 Uhr im Kulturzentrum Galvanik. Infos unter www.liederlich.ch.