Eine runde Geburtstagsfeier
Theater & Tanz
Bei herrlichem Sommerwetter erlebte das Stück zum 140-Jahr-Jubiläum der Theatergesellschaft Unterägeri eine erfolgreiche Premiere.
Unterägeri – Drei Männer im besten mittleren Alter führt das Schicksal mit den gleichen Problemen in einer gemeinsamen Wohnung zusammen. Sie sind arbeitslos und haben kein geregeltes Einkommen. Gebi Schmidlin (Thomas Salvisberg) muss sich nach dem unerwarteten Tod seines Lebenspartners neu organisieren. Scoop (Werni Müller) wurde aus seiner Wohnung vertrieben und Martin Neidharts (René Weber) Job wurde wegrationalisiert. Zusammen beschliessen sie, ein privates Altersheim zu gründen, das sie mithilfe von Stiftungsgeldern zu finanzieren hoffen.
Darum geht es im Stück «Drü alti Manne», einer Komödie von Charles Lewinsky, die noch bis zum 16. August unter freiem Himmel im Innenhof der Bossard-Schule aufgeführt wird.
Mit dem Einzug beginnt ein höchst turbulentes Geschehen, bei dem weitere Akteurinnen und Akteure mitwirken. So etwa die junge Barmaid Mäggi (Sonja Breitler) als vermeintliche Heimleiterin und Konrad Gisler (Ivan Müller), der als Sekretär der Stiftung das Vorhaben eingehend überprüfen muss. Die drei Tschümperli-Schwestern (Jessica Stähli, Pepe Meier und Christine Brunner) verleihen dem Geschehen einen zusätzlichen komödiantischen Anstrich.
Auch der Autor war vor Ort
Wie Tamara Löhri, Präsidentin des Vereins, bei der Begrüssung der geladenen Gäste sagte, konnte mit Judith Stadlin eine erfahrene Theaterfachfrau als Regisseurin gewonnen werden. «Wir sind dankbar, in diesem schönen Innenhof spielen zu dürfen», sagte sie zu Fridolin Bossard, Teammitglied der Privatschule und Gemeindepräsident von Unterägeri. Bossard seinerseits lobte den Verein «für seine unglaubliche Leistung, dessen Gründung aus einer ganz anderen Zeit stammt». Für die geplanten Aufführungen bis zum 16. August hoffen sie auf einen gnädigen Wettergott, steht die Zuschauertribüne doch unter freiem Himmel, während die Bühne überdacht ist.
Für Judith Stadlin war es eine angenehme Zusammenarbeit «mit erfahrenen und sehr motivierten Darstellerinnen und Darstellern», wie sie im Gespräch mit dieser Zeitung sagte. Die Proben auf der Bühne konnte sie erst mit dem Beginn der Sommerpause aufnehmen, was einen koordinierten Einsatz erforderte.
Die Regisseurin lobte denn auch das Engagement aller beim Aufbau der Infrastruktur. Erfolgreich war sie auch darin, das bestehende Stück zusammen mit dem Autor Charles Lewinsky in einer neuen Form zu inszenieren. Lewinsky seinerseits kam zusammen mit seiner Frau aus Frankreich an die Premiere nach Unterägeri und ehrte so den Einsatz der Theaterschaffenden.
In einem kurzen Rückblick zeigte Tamara Löhri auf, wie der Verein in seiner 140-jährigen Geschichte Höhen und Tiefen durchlebte. Umso dankbarer sei sie angesichts der Tatsache, dass in diesem Sommer einmal mehr eine Sondervorstellung an einem speziellen Ort möglich wurde. Seit es die Aegerihalle gebe, spiele sich das Theatergeschehen jeweils im Frühling dort ab.
Vorerst gehe es nun darum, die Tribüne im Innenhof der Bossard Schule für die zehn weiteren Aufführungen mit Besucherinnen und Besuchern zu füllen. Die nächste findet am Freitag, 25. Juli, ab 20 Uhr statt. Tickets unter www.theaterunterägeri.ch oder direkt in der Drogerie Hermann. (Text: Hansruedi Hürlimann)