Gekommen, um zu bleiben

Musik

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Der frühere «Zytclub»-Inhaber Felix Suter hat mit dem «Zytamsee» einen Anlass für Livemusik in Zug geschaffen.

  • Auch diese Besuchenden lassen sich von der Stimmung im Pavillon anstecken. (Bild Jan Pegoraro)
    Auch diese Besuchenden lassen sich von der Stimmung im Pavillon anstecken. (Bild Jan Pegoraro)

Zug – Die Stimmung am See ist friedlich. Angenehme Temperaturen und kaum Wind. Einige spazieren am Ufer entlang, um den Freitagabend ausklingen zu lassen. Doch viele von ihnen haben ein bestimmtes Ziel: das Zytamsee Musikfestival. Dieses findet zum ersten Mal statt. Das Konzept ist zwar neu, die Umgebung aber gewohnt. Der Ort, an dem der Anlass steigt, ist der Pavillon, in dem das Genuss-Film-Festival einen Tag zuvor stattgefunden hat.

Bereits von weitem sieht man die blauen Lichter, die den Raum ausleuchten. Viele Gäste tummeln sich vor dem Eingang, während es in der Halle noch ruhig vonstattengeht. Die Fensterfront in Richtung See bietet einen traumhaften Blick übers Wasser, auch wenn der Sonnenuntergang an diesem Abend von Wolken verdeckt ist. Abgelenkt von der Aussicht bemerkt man kaum, dass die letzten Vorbereitungen für den ersten Auftritt des Abends laufen: Das «Lovesick Duo» eröffnet das Festival.

Livemusik soll am Leben erhalten werden

Das Ende des «Zytclub» am Kolinplatz im vergangenen Jahr hat wohl viele getroffen. Das wollte Matthias Luchsinger, Leiter des Genuss-Film-Festivals, nicht einfach hinnehmen. «Er kam mit der Idee auf mich zu, die Schliessung des «Zytclub» war zu dieser Zeit keinen Monat alt. So sahen wir die Möglichkeit, zumindest die Livemusik am Leben zu halten», sagt Felix Suter, der ehemalige Betreiber des Lokals. Aus der Idee sei schnell ein konkreter Plan für ein dreitägiges Festival entstanden.

Da dieses Projekt zu zweit kaum stemmbar gewesen wäre, holten sich die beiden Initianten Unterstützung, «und Martin Fähndrich, Linus Schweizer und Stefan Schwörer waren sofort an Bord», sagt Suter. Das fünfköpfige Team machte sich sogleich an die Arbeit. «Jeder der fünf Organisatoren hat sein Fachgebiet eingebracht und sich in Zeugt gelegt.» Die Vorbereitungen hätten viele Arbeitsstunden gekostet. Nun sei der Grundstein gelegt, und das Team freue sich, in den nächsten Jahren darauf aufzubauen. Denn Felix Suter erklärt: «Wir sind gekommen, um zu bleiben.»

Der Fokus im ersten Jahr hat auf Zuger Bands gelegen. Ein Grossteil dieser Musikerinnen und Musikern traten bereits im «Zytclub» auf. «Ich freue mich, ihnen dieses Mal eine etwas grössere Bühne zur Verfügung zu stellen. Diese haben sie verdient», sagt Suter. Eine dieser Bands sei aber eine Ausnahme: «Das ‹Lovesick Duo› ist nicht aus Bounas, sondern aus Bologna. Also knapp ausserkantonal.»

Auf die Bühne tritt um kurz vor 20 Uhr Stefan Schwörer, begrüsst die Gäste und kündigt den ersten Liveauftritt an. «Let’s get the party started», sagt er, woraufhin das Duo, das an diesem Abend als Trio auftritt, damit beginnt, den Pavillon mit Musik zu füllen.

Partystimmung kommt schnell auf

Keine Minute vergeht, und das Publikum beginnt zum Rhythmus zu wippen und in die Hände zu klatschen, einige schwingen schon das Tanzbein. Angelockt von der Musik, strömen immer mehr in den Raum. Die Stimmung ist ausgelassen und die Gäste sichtlich erfreut über den Auftritt.

Einer von ihnen ist Dani. Auf die Frage, weshalb er heute hier ist, sagt er: «Wegen Felix dem ‹alten Huus›». Anspielen tut er damit darauf, dass Felix Suter vor kurzen die Althus-Bar am Landsgemeindeplatz übernommen hat. Dani sei oft im «Zytclub» gewesen: «Es gab dort immer coole Livemusik.» Das sei auch der Grund gewesen, weshalb er sein Ticket für das «Zytamsee» bereits vor drei Monaten gekauft habe. (Text von Meryam Bahi)