«Bann-Ruef» – der letzte Klang im Alpsommer

Musik

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Am Samstag wird das Klangwerk des Zuger Komponisten Roland Dahinden erneut auf Gitschenen aufgeführt.

  • Sie interpretieren den «Bann-Ruef» (von links): Beat Burch, Roland Dahinden, Elena Bissig, Oski Bissig, Lara Bissig, Roland Schiltknecht und Gabriel Schiltknecht. (Bild Josef Schuler)
    Sie interpretieren den «Bann-Ruef» (von links): Beat Burch, Roland Dahinden, Elena Bissig, Oski Bissig, Lara Bissig, Roland Schiltknecht und Gabriel Schiltknecht. (Bild Josef Schuler)

Zug – «Bann-Ruef» ist ein zeitgenössisches Auftragswerk des mehrfach ausgezeichneten Zuger Musikers Roland Dahinden, der in seiner Wahlheimat Gitschenen ob Isenthal UR komponiert. Für sein Trio Bann, das heimische Trio Hermisegg und den Betrufer Beat Burch schrieb er diese Komposition, die von den örtlichen Traditionen, vom Betruf und der Gitschener Kulturlandschaft inspiriert ist. «Die Komposition ist in der Stille des Coronajahrs entstanden», sagt der Musiker. Es sind beeindruckende Klanglandschaften, Alphornmelodien, die über Hackbrettakkorde fliegen, ein polyfonisches Balafon-Spiel, Kuhglocken schwingen durch den Raum und über dem Groove des Basshackbretts schweben die Multiphonics der Posaune. Dahinden: «Ermöglicht wurde das Werk durch die Landis-&-Gyr-Stiftung, die UBS Kulturstiftung und die Annemarie- und Eugen-Hotz-Stiftung.»

30 Jahre Verdienste im Sulztal

Das Konzert ist eine Hommage an Menschen und Traditionen der Alpen, genau gesagt an Gitschenen. Es ist dieses Jahr auch Abschied und Würdigung von Pia und Beat Burch für ihre langjährigen Verdienste. Seit 30 Jahren bewirtschafteten sie die Rinderalp im Sulztal und pflegten stets ein gutes Einvernehmen mit Gästen und der Bevölkerung. Nun reichen sie das Zepter weiter an Beats Neffen Beno Burch, der im Sommer 2023 die Alp übernimmt. «Wir hatten eine gute Zeit hier oben», sagt Pia Burch. Jedes Jahr waren die Älpler überaus dankbar, wenn sie nach dem Alpsommer und der langen Alpabfahrt zur Isleten im Herbst den Besitzern das Vieh gesund übergeben konnten. Das Überraschende ist, die Alp im Sulztal gehört nicht Isenthalern, sondern Luzernern. Genau gesagt ist sie seit 1918 im Besitz der Viehzuchtgenossenschaft VZG Luzern Emmen. Die VZG wurde vor rund 130 Jahren gegründet. Sie wollte ihren Mitgliedern etwas bieten und die Viehzucht voranbringen. Da war die Grasalp im Sulztal eine willkommene Investition. Im Jahr 2018 wurde die Alphütte letztmals umfassend renoviert und Solarpanel aufs Dach montiert. Das brachte Entlastung und Komfort. Die Hütte liegt am Wanderweg zur Sinsgäuer Schonegg nach Bannalp, einem beliebten Sommerweg und oft begangen als Skitour. Pia und Beat Burch freuen sich aufs Konzert, aber auch ihre Alp in einem guten Zustand übergeben zu können. (pd/mu)

Am 21. August, von 14 bis 15 Uhr, kommt es in der Betrufkapelle Gitschenen (5 Minuten ab Seilbahn-Bergstation) zur zweiten Konzertaufführung «Bann-Ruef».