Das Versteckte wird enthüllt

Literatur & Gesellschaft

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Nach zwei Jahren Vorbereitung wurde am Freitag die neuste Ausgabe des Baarer Heimatbuches vorgestellt. Es trägt den Titel «Dahinter» – und geht dem nach, was nicht auf den ersten Blick sichtbar ist.

  • Redaktionsleiter Silvan Meier bei der Buchpräsentation. (Bild Maria Schmid)
    Redaktionsleiter Silvan Meier bei der Buchpräsentation. (Bild Maria Schmid)

Baar – Das Baarer Heimatbuch ist fester Bestandteil der Gemeindekultur von Baar, seit 1952 erscheint es alle zwei Jahre in einem frischen Gewand. Dies erstaunt nicht gross, wenn man bedenkt, wie gross die kommunale Unterstützung ist: Rund 470 Mitglieder zählt der Verein Heimatbuch Baar. Dieser wirkt gemeinnützig und ist nicht gewinnorientiert. Vielmehr interessiert ihn, dass man eine kulturelle Vielfalt in der Region garantieren kann. Unterstützt wird er durch die Verkäufe des Buches, private Gönner und Mitglieder des Vereins und auch von lokalen Unternehmen, die mit Sponsorenbeiträgen helfen.

Die Redaktion liess sich für das neuste Werk von aktuellen Themen beeinflussen, die die Baarer Gemeinschaft beschäftigen. So kam man auf den Titel «Dahinter», unter anderem wegen des grossen Bauprojekts der Tangente Zug/Baar, deren unterirdische Strasse zu einem versteckten Dasein unter der Erdoberfläche führen wird. Das Verborgene ist der thematische Leitfaden der 36. Ausgabe.

Am Projekt sind viele Personen direkt engagiert. Die Redaktion, die die Hauptorganisation übernimmt, besteht aus fünf Leuten, zusätzlich arbeiten 15 externe Autoren an Texten für das Buch. Alle Autoren stammen aus Baar oder zumindest dem Kanton Zug, ein regionaler Zugang zu den Texten ist so garantiert. «Das Schöne am Heimatbuch ist, dass wir als Redaktion ein Buch von A bis Z thematisch selbst gestalten können», sagt Silvan Meier, Leiter des Redaktionsteams. Für ihn und seine Kollegen sei es eine grosse Freude, dass mit dem Heimatbuch etwas weitergeführt wird, dessen Wurzeln tief in der Baarer Kultur verankert sind.

Es muss nicht immer unheimlich sein

Der Name des Buches ist denn auch Programm an der Vernissage in der Rathaus-Schüür: Eine maskierte Autorin berichtet mit Sturmhaube über dem Kopf von einem schaurigen Mörder aus Arth, der einen Taxi-Fahrer in Baar ermordet hatte.

Es muss jedoch nicht immer unheimlich sein, das Unbekannte in der Baarer Gemeinschaft, wie Pit Buehler mit seinem Foto-Essay für das Buch beweist. Der international erfolgreiche Fotograf versuchte, seine eigenen verborgenen Erinnerungen aus der Kindheit in Baar zu porträtieren. Dies gelang ihm mit beeindruckenden Fotografien, die man in einem Nebenraum der Rathaus-Schüür betrachten konnte. (Livio Viggiano)