Cham – In seiner vielschichtigen Laudatio kennzeichnete Präsident Thomas Glauser den Laureaten als «personifizierte Geschichte!» Mit einer in sich getragenen Begeisterung habe er, einem wandelnden Lexikon gleich, seine Mitmenschen, Schülerschaft wie breite Öffentlichkeit, für seine Wissenschaft unvergleichlich anzustecken verstanden. Während über 30 Jahren habe Raschle ein anspruchsvolles Pensum als Stadtarchivar und Kantonsschul­lehrer in Personalunion brillant bewältigt. Bereits seit 1976 Mitglied des Vereinsvorstands, bekleidete er 1998–2006 das Amt des Präsidenten. Dank des Vermittlungsengagements mitsamt der fachlich herausragenden Forschungsarbeit, niedergelegt in weit mehr denn 100 Publikationen, bilanziert Glauser die Verdienste des Geehrten als «unermesslich».

Nach einem stimulierenden Rücklauf einer Meinungsumfrage präsentiert sich der Vorstand offen für probeweise Umsetzungen frisch eingebrachter Ansätze zum Ausbau von Tätigkeitsfeldern, namentlich Werkstattgesprächen zu laufenden historischen Arbeiten, Podiumsgesprächen über aktuelle politische Themen aus Sicht der Historiker, Ausprobieren von Möglichkeiten ,wie der Verein angesichts des fatalen Niedergangs des Fachs Geschichte seine «Schuhe in die Schule» setzen könnte, Diskussionsveranstaltungen zu historischen Themen allgemeinen Interesses, Einführung eines «Historiker-Stamms». Der Vorstand zeigt sich hocherfreut über die positive Entwicklung hinsichtlich des Projekts «Kantonsgeschichte», wozu eine Kommission des Kantonsrats bis Ende Jahr ihren Bericht abliefern soll.

Das Fachreferat hielt der Kulturwissenschaftler Roger Sträuli, welcher sich der Arbeit unterzog, in der Bibliothek Zug die Glasplattensammlung zu archivieren, digitalisieren, erschliessen. Die 3500 Bilder stellen einen Schatz der frühen Fotografie-Geschichte des Kantons Zug von 1850–1940 dar und stammen grösstenteils von Katharina Weiss und Josef Maria Weber-Strebel.

Für den historischen Verein des Kantons Zug: Jürg Johner