Eine Spezialshow zum Muttertag

Literatur & Gesellschaft

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Im «Oswalds Eleven» in der Stadt Zug haben Judith Stadlin und Michael van Orsouw ihre Lesebühne vergrössert. Sie kommt frisch daher.

  • Regula Fehr Braun, Judith Stadlin und Michael van Orsouw (von links) in den umgebauten Räumlichkeiten. (Bild Matthias Jurt)
    Regula Fehr Braun, Judith Stadlin und Michael van Orsouw (von links) in den umgebauten Räumlichkeiten. (Bild Matthias Jurt)

Zug – Im Herzen der Zuger Altstadt hat sich die Satz&Pfeffer-Lesebühne zu einer besonderen Kulturinstitution entwickelt. Organisiert werden die bisher rund 110 Happenings seit 15 Jahren von Judith Stadlin und Michael van Orsouw. Und noch immer schreiben sie die Texte, moderieren, laden Gäste ein – und sind weiterhin mit viel Engagement im Einsatz.

Die Coronazeit sei auch für sie eine Herausforderung gewesen, als im März 2020 alles geschlossen wurde. «Wir wollten nicht, dass uns das Publikum vergisst. Kurzfristig sind wir mit der ganzen Technik an verschiedenen Orten aufgetreten. Der Aufwand war jeweils riesig. Aber wir fanden es in dieser Zeit wichtig, etwas für das Sozialleben beizutragen. Das ist uns gelungen, das Publikum kam immer», sagt Michael van Orsouw.

In dieser Zeit haben sich die beiden entschlossen, die Lesebühne umzubauen. Am Donnerstag präsentierten sie zusammen mit der Präsidentin ihres Vereins Liveliteratur, Regula Fehr Braun, stolz die vergrösserten Räume und informierten über die Arbeiten, die vor dem Abschluss stehen.

Durch die Eliminierung der Heizanlage und den Anschluss an die Fernheizung sowie den Abriss einer Innenmauer konnte im hinteren Teil der Zuschauerraum vergrössert und die neue Garderobe für Künstlerinnen und Künstler eingebaut werden. Zudem wurde die Bar von hinten nach vorne beim Eingang verlegt. «Obwohl der Raum gesamthaft vergrössert wurde, bleibt das Angebot von 70 Plätzen gleich, denn wir haben festgestellt, dass die Leute seit Corona nicht mehr gerne so nahe beieinandersitzen», erklärt Judith Stadlin. «So haben wir zwei Bühnen gewonnen und können kleinere Veranstaltungen vorne im Elfensaal durchführen und für grössere beide benutzen.» Auch die Direktübertragung im hinteren Elfensalon bleibe gleich.

Kosten von rund 130000 Franken

Neben einer verbesserten Lüftung wurde zudem der Publikumsfluss sicherer gestaltet, durch eine neue Türe auf die St.Oswaldsgasse hin. Wie Michael van Orsouw ausführt, seien alle Massnahmen inklusive des Lifteinbaus für das ganze Haus vom städtischen Bauamt, der Feuerpolizei sowie der kantonalen Denkmalpflege bewilligt worden: «Es war ein riesiger Aufwand, wir rechnen mit Kosten von rund 130000 Franken.» Die Wiedereröffnung erfolgt am Sonntag, 8. Mai, um 11 Uhr, mit der Muttertagsshow «Frau dich!» von Judith Stadlin. Danach geht es Schlag auf Schlag weiter: Die nächste Lesebühne findet statt am Mittwoch, 11. Mai, 20 Uhr, mit den Gästen Dominik Muheim (Poetry Slam) und der rätoromanischen Dus-Band. Am 21. Mai beteiligt sich die Lesebühne am Oswalds-Gassenfest. Laut Michael van Orsouw soll das 15-Jahr-Jubiläum im Herbst mit einem grösseren Fest gefeiert werden. (Text von Monika Wegmann)