Gesprayte Kommentare

Kunst & Baukultur

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Mitarbeitende von Zuger Institutionen erzählen über ihr Lieblingskunstwerk im öffentlichen Raum.

  • Laura Hürlimann und Naegeli-Werk. (Bild PD)
    Laura Hürlimann und Naegeli-Werk. (Bild PD)

Zug – Dieser Artikel ist in der Ausgabe Mai 2021 des Zug Kultur Magazins erschienen. Hier geht es zu den weiteren Berichten über Lieblingskunstwerke im öffentlichen Raum.

Laura Hürlimann, Kunstpause

«Wie ein Wegweiser wirkt die stilisierte Frauenfigur beim Eingang zum Parkhaus Frauensteinmatt an der Artherstrasse. Die mit schnellen, gekonnten Strichen gesprayte Strichfigur mit wallendem Haar und angedeuteten Brüsten und Geschlechtsteil begrüsst die Passanten.

Ortsspezifisch, leicht und elegant. Ein typischer Naegeli oder? Das ging mir durch den Kopf, als ich dieses Werk zum ersten Mal sah. Damals wusste noch niemand, dass Harald Naegeli in der Stadt war. Nun hiess es: recherchieren und Expertenmeinungen einholen. Schnell stand fest: Bei dieser Sprayarbeit handelt es sich unverkennbar um ein Werk des Künstlers Harald Naegeli. ‹Nicht wegputzen!›, wurde geraten. Es erinnert an Sprayereien aus seinen Anfängen, die sich heute noch in der ETH-Tiefgarage befinden und unter Denkmalschutz stehen.

Wegputzen oder denkmalschützen?
Naegelis Werke sind Kommentare zur Entwicklung der Städte und der Architektur, wobei es ihm um ein vom Wachstum verursachtes, ästhetisches Unbehagen geht. Mich spricht die ästhetische sowie inhaltliche Komponente dieses Werkes so sehr an, dass es klar mein Lieblingswerk im öffentlichen Raum der Stadt Zug ist. Auch die Geschichte des Künstlers sowie der Umgang mit seiner Kunst sind faszinierend. Wenn die Werke nicht den staatlich verordneten Reinigungsequipen verfallen, werden sie denkmalgeschützt und aufwendig restauriert.»

Gesprayte Figuren von Harald Naegeli
Parkhaus Frauensteinmatt, Eingang Artherstrasse, Zug